Ladetechnik

Wie das E-Auto geladen wird

Geladen wird immer

Aber wie? Und was muss man selbst wissen?

Das stellen sich viele neue E-Auto Besitzer und Besitzerinnen, wenn es um das Aufladen des neuen Vehikels geht. Aber keine Angst – man muss nicht alles wissen. Dennoch wollen wir einen Überblick geben für alle, die es gerne genauer wissen wollen.

Damit Sie für Ihr Fahrzeug den richtigen Stecker an der richtigen Wallbox oder E-Tankstelle haben, mit der richtigen Ladeleistung für Ihren Bedarf und eventueller Abrechnung – dafür braucht es Ladetechnik und das Wissen, diese einzusetzen.

Wichtige Begriffe

AC - Wechselstrom

Kurz: Strom, wie er über das Stromnetz geschickt wird.
Wechselstrom mit einer Phase findet sich in jeder Haushaltssteckdose wie in jedem Zuhause.
Starkstromanschlüsse arbeiten mit 3 Phasen und "zueinander gedrehten" Wechselstrom, darum auch oft Drehstrom genannt. E-Autos mit 1-Phasigem Wechselstrom ab 1,3 kW zu laden kann sehr lange dauern, über 3-Phasen Starkstromanschlüsse ist Zuhause auch ein Laden mit bis zumeist 11 kW möglich.

DC - Gleichstrom

Kurz: Strom, wie er in Batterien gespeichert wird.
Das Laden eines E-Autos mit Gleichstrom (DC) ist vorrangig auf schnelleres Laden als mit Wechselstrom (AC) ausgerichtet, bedarf aber mehr Technik im Ladebereich, wie eine Ladesäule, die den Strom vom Stromnetz von Wechselstrom, in Gleichstrom umwandelt. Da dies außerhalb des Fahrzeuges passiert, können höhere Leistungen, somit kürzere Ladezeiten erreicht werden.

kW - Kilowatt

Kurz: Leistung, bzw. Momentanleistung beim Laden, wie der Durchfluss bei einem Gartenschlauch.
Ein Handy lädt in Watt, ein Auto in tausenden Watt, oder einfach gesagt: in Kilowatt. Dies entspricht also die momentane Leistung, wie beispielsweise bei einem Ladevorgang eines E-Autos, welche 11 kW, 50 kW, oder auch mehr betragen kann.

kWh - Kilowattstunde

Kurz: Menge, bzw. Mengenangabe, wie die Liter im Tank bei Verbrenner.
Wenn kW ein Momentanwert ist, dann ist die Kilowattstunde die Summe der Leistung, gesehen auf eine Stunde. Lädt man also ein E-Auto mit 11 kW für eine Stunde, so hat es 11 kWh geladen. Ein Akku mit 77 kWh Kapazität sagt dann somit aus, wie viel Menge an Strom man maximal speichern kann. Wie ein 77 Liter Tank 77 Liter fassen kann.

Schnellladen

Kurz: Bezeichnet das Laden von Elektrofahrzeugen mit hoher Leistung und Geschwindigkeit.
Die meisten Schnellladestationen arbeiten mit Gleichstrom (DC) und ermöglichen Ladeleistungen ab 50 kW. Damit lassen sich teilweise E-Auto Ladestände in wenigen Minuten um 50% steigern. Praktisch während dem Einkauf, oder beim Stopp auf der Autobahn, um schnell wieder genug Kapazität im Fahrzeug zu haben.

Ladedauer

Kurz: Unterscheidet sich je nach Technik, Auto und Ladestationen.
Ein Akku wird zumeist zwischen 0 und 20 %, sowie zwischen 80 und 100 % langsamer geladen, und jeder Akku hat eine andere Kapazität (in kWh). Außerdem können hohe und niedrige Temperaturen die Ladeleistung auch vermindern.
Ein Schnellader mit 160 kW beim Supermarkt oder auf der Autobahn könnte einen Akku, wenn dieser bei 20-30 % Akku ist, aber in 15-20 Minuten wieder um 50 % steigern. Der ID.3 der ersten Generation ist hier teils auf 100 kW beschränkt, was für 50 % eher 20-30 Minuten bedeutet. Dennoch bereits gute Ladezeiten, während dem Einkauf oder für einen schnellen Kaffee.
Ein Beispiel: Haben Sie einen VW ID.3 mit 77 kWh Akku und laden diesen von 0 auf 100 % mit 11kW Zuhause auf, rechnet man 77 kWh durch 11 kW, was 7 Stunden ergibt. In der Praxis lädt man meist aber nicht stets von 0 oder auf 100 %, sowie kann die Ladeleistung wie erwähnt variieren.

Laden ID.3 (77kWh) mit 1,3 kW AC von 20 % auf 80 % - Voraussichtlich 24:00 Stunden
20%
Laden ID.3 (77kWh) mit 11 kW AC von 20 % auf 80 % - Voraussichtlich 03:30 Stunden
20%
Laden ID.3 (77kWh) mit 50 kW DC von 20 % auf 80 % - Voraussichtlich 00:35 Stunden
20%
Laden ID.3 (77kWh) mit 160 kW DC von 20 % auf 80 % - Voraussichtlich 00:20 Stunden
20%

Lastmanagement

Kurz: System, das die Ladeleistung beim Aufladen mehrere Elektrofahrzeuge, an die verfügbare Stromkapazität anpasst.
Beispiel: Hat man einen Anschluss mit 22kW für das Laden gesamt, kann ein Auto mit den gesamten 22 kW, oder 2 Autos gleichzeitig mit je maximal 11 kW geladen werden. Wichtiges Tool, um die Stromnetze zu entlasten und die Elektromobilität effizient und sicher zu gestalten, da hier vor allem verfügbare Leitungskapazitäten und Anschlussleistungen limitieren.

Typ 2 Stecker

Kurz: Ein standardisierter Steckertyp für das Laden von Elektrofahrzeugen in Europa.
Er ist sowohl für einphasiges als auch dreiphasiges (Wechselstrom) Laden mit bis zu 43 kW Leistung geeignet. Am meisten verwendet im Heimbereich, sowie bei kleineren Ladestationen, oder an Hotels oder in Parkgaragen.
Bis 11 kW oder 22 kW in der Praxis.

CCS Stecker - Combined Charging System

Kurz: Standardisierter Steckertyp für das schnellere Laden von Elektrofahrzeugen.
In Europa wird er mit dem Typ 2 Stecker kombiniert und ist an den meisten Fahrzeug mit DC Schnellladetechnik zu finden.
Durch die Kombination kann er Wechselstrom, Drehstrom und Gleichstrom laden und ist somit für einen sehr großen Leistungsbereich von 1,3 kW (AC Einphasig) bis aktuell 350 kW (CCS 2.0) verfügbar.

Wallbox

Kurz: Anschlusspunkt eines Elektrofahrzeug an das Stromnetz im Parkbereich.
Anstatt das E-Auto einfach an eine Steckdose anzustecken, sollte man eine Wallbox verwenden. Diese ist fix und ausreichend mit dem Stromnetz verkabelt und bietet entweder eine entsprechende Buchse, oder entsprechende Kabel mit Stecker für Ihr E-Auto. Damit sind höhere Ladeströme und sichereres Laden möglich, als über einfache Haushaltssteckdosen. Stecker lassen sich zumeist verriegeln, damit niemand den Stecker einfach anziehen kann.

E-Ladesäule

Kurz: Die "Zapfsäule" für E-Fahrzeuge.
Vergleichbar mit einer traditionellen Zapfsäule an der Tankstelle, nur, dass ein oder mehrere Kabel mit entsprechenden Stecker zum Laden von E-Fahrzeugen zur Verfügung stehen. Stecker lassen sich zumeist verriegeln, damit niemand den Stecker einfach anziehen kann.

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